Size, Value, Profitabilität und wie Sie alle drei Prämien abschöpfen können
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Um Size-, Value- und Profitabilitätsprämien in realen Lösungen abzugreifen braucht es Kompetenz in der Implementierung.
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Prämien- und Länderübergewichtungen auf Grundlage erwarteter Renditen sind nicht unbedingt zu empfehlen.
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Mit einer integrierten Gesamtmarktstrategie können Anleger nicht nur beständigere Ergebnisse erzielen, sondern auch ihre Risiken besser kontrollieren und ihre Kosten senken. Gesamtmarktlösungen berücksichtigen auch die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Prämien und erhalten gleichzeitig eine starke Verbindung zwischen Wertpapiergewichten und Marktpreisen aufrecht.
Sie wollen mit Ihrem Aktienportfolio die Size-, Value- und Profitabilitätsprämie abschöpfen? Eine gute Entscheidung, aber leider nur der Anfang. Denn um Prämien in eine tatsächliche Asset-Allokation zu integrieren, müssen Sie zunächst Antworten auf zahlreiche Fragen finden: Wie wollen Sie Ihr Anlagevermögen auf die verschiedenen Prämien und Regionen verteilen? Ist eine Kombination mehrerer Einzelfaktor-Portfolios der richtige Weg, eine Markt/Satelliten-Strategie oder doch eine integrierte Lösung? Wie sollen Sie einzelne Wertpapiere gewichten? Diesen Fragen gehen wir in einer Reihe aktueller Studien nach.
In Assessing the Relative Magnitude of Premiums (auf Englisch) haben wir anhand verschiedener statistischer Tests untersucht, ob die Size-, Value- und Profitabilitätsprämien in einzelnen Regionen in ihrer Höhe voneinander abweichen. Dabei konnten wir keine verlässlichen Unterschiede im Erwartungswert zwischen den Aktienmärkten der USA, der entwickelten Märkte außerhalb der USA und der Schwellenmärkte feststellen, weder für Einzelprämien noch für Prämienkombinationen. Anschließend haben wir überprüft, ob sich die Prämien selbst voneinander unterscheiden: Ist die Size-Prämie zuverlässig größer oder kleiner als die Value-Prämie? Ist die Value-Prämie zuverlässig größer oder kleiner als die Profitabilitätsprämie? Auch hier konnten wir keine beständigen Unterschiede zwischen den Prämien nachweisen, weder innerhalb einzelner Regionen noch weltweit. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Anleger ihr Portfolio ihren Anlagezielen und Vorgaben entsprechend anpassen und weltweit alle Prämien abschöpfen sollten. Prämien- und Länderübergewichtungen auf Grundlage erwarteter Renditen sind dagegen nicht unbedingt zu empfehlen.
Wie sollten Sie die gewünschte Ausrichtung nun umsetzen, nachdem Sie die Asset-Allokation festgelegt haben? Hier haben Sie die Wahl: Sie können ein Marktportfolio mit mehreren Einzelfaktor-Portfolios oder mit einem Satelliten-Multi-Faktor-Portfolio kombinieren. In einer dritten Möglichkeit könnten Sie alle drei Faktoren in einem integrierten Gesamtmarktportfolio abbilden. In Pursuing Multiple Premiums: Combination vs. Integration (auf Englisch) haben wir alle drei Strategien miteinander verglichen und festgestellt, dass eine integrierte Gesamtmarktstrategie die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Prämien besser einbeziehen kann. Anleger können so nicht nur beständigere Mehrrenditen erzielen, sondern auch ihre Risikokontrolle verbessern und ihre Kosten senken. Diese Vorteile lassen sich nicht durch eine Kombination mehrerer Strategien replizieren und können für die effiziente Abbildung mehrerer Prämien entscheidend sein.
Eine weitere wichtige Entscheidung betrifft die Gewichtung einzelner Aktien in einem systematischen Portfolio. In der Studie Weighting for the Right One: Weighting Scheme Design for Systematic Equity Portfolios (auf Englisch) vergleichen wir acht gängige Gewichtungsmethoden und gehen auf die jeweiligen Aspekte eines Gewichtungsschemas ein, die Anleger beachten sollten. Nicht außer Acht lassen sollten Sie dabei vor allem eine starke Verbindung zwischen Wertpapiergewichtung und Marktpreisen. Einige Methoden wie Gleichgewichtung, Ranggewichtung, z-Score-Gewichtung und inverse Volatilitätsgewichtung sind marktpreisunabhängig, was zu einer unkontrollierten Übergewichtung der kleinsten Aktien und einer deutlichen Untergewichtung der größten Namen führen kann. Unter Umständen können Anleger so Small Cap Aktien um das 50- oder sogar das 100-fache ihrer Marktkapitalisierung übergewichten, während die Gewichtung der größten Aktien, wie Apple, auf wenige Basispunkte sinkt. Auf dem Papier können derart krasse Abweichungen zu hervorragenden Ergebnissen führen – die in der Realität jedoch durch hohen Portfolioumschlag und Handelskosten aufgezehrt werden dürften. Ein marktpreisbasiertes Gewichtungsschema kann diese Probleme wirksam reduzieren, zu einer robusten Gewichtungsmethode gehört jedoch noch mehr. In unserer Analyse hat sich die integrierte Gesamtmarktstrategie als das effektivste marktpreisbasierte Gewichtungsschema zur Abbildung mehrerer Prämien bei gleichzeitiger Steuerung von Kosten und Risiken herausgestellt, das sich zudem an die unterschiedlichen Ziele verschiedener Anleger anpassen lässt und auch praktischen Erwägungen standhält.
Also: Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung für ein Multi-Faktor-Aktienportfolio. Als Nächstes müssen Sie entscheiden, wie Sie dieses Portfolio umsetzen wollen, denn Faktoren allein ergeben noch keine Anlagestrategie. Wie der Nobelpreisträger Myron Scholes einmal sagte: „Ideen allein sind leicht – was wirklich zählt, ist ihre Umsetzung.“
Studien auf SSRN lesen
glossar
Basispunkt: Ein Basispunkt (BP) entspricht einem Hundertstel eines Prozentpunkts (0,01%).
Gleichgewichtung: Gewichtungsschema, bei dem alle Unternehmen genau gleich gewichtet werden.
Inverse Volatilitätsgewichtung: Gewichtungsschema, das Unternehmen im Verhältnis zum Kehrwert ihrer Renditevolatilität gewichtet.
Markt/Satelliten-Kombination: Strategie zur Abschöpfung mehrerer Prämien durch die Kombination eines Marktportfolios mit einer einzigen Strategie, die in die Schnittmenge der Aktien mit den höchsten erwarteten Renditen für verschiedene Prämien investiert.
Preisbasierte Gewichtung: Gewichtungsschema, das Wertpapiere im Verhältnis zu ihrer Marktkapitalisierung gewichtet.
Profitabilitätsprämie: Renditeunterschied zwischen Aktien von Unternehmen mit hoher Profitabilität und solchen mit niedriger Profitabilität.
Ranggewichtung: Gewichtungsschema, das Unternehmen nach ihrem Rang in den Dimensionen Marktkapitalisierung, relativer Preis und Profitabillität gewichtet.
Einzelfaktor-Portfolio: Anlagestrategie zur Abbildung einer einzelnen Prämie.
Size-Prämie: Renditedifferenz zwischen Aktien mit niedriger und Aktien mit hoher Marktkapitalisierung.
Value-Prämie: Die Renditedifferenz zwischen Aktien mit einem niedrigen relativen Preis (value) und Aktien mit einem hohen relativen Preis (growth).
Z-Score-Gewichtung: Gewichtungsschema, das Unternehmen auf der Grundlage ihrer Marktkapitalisierung, ihres relativen Preises und ihrer Profitabilitäts-Z-Scores gewichtet. Der Z-Score wird berechnet als Rohwert eines Merkmals abzüglich seines Querschnittsmittelwerts, dividiert durch die Querschnittsstandardabweichung.
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